Im-Ohr-Hörgeräte

Während die Verordnungen einer Brille oder von Kontaktlinsen ohne zu zögern akzeptiert werden, tun sich zahlreiche Menschen mit der Vorstellung, ein Hörgerät zu tragen, schwer. Dabei geht bei vielen die Hörfähigkeit bereits ab etwa 50 Jahren zurück – die Gründe dafür liegen im Nachlassen oder Absterben der Sinneszellen in der Gehörschnecke oder in der Dauerbeschallung durch den Lärm, dem wir ständig ausgesetzt sind.

Was viele Betroffene nicht wissen: Bei leichtem oder mittelgradigem Hörverlust sind besonders unauffällige In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO) gut geeignet. Bei diesen befindet sich – abhängig von Modell und Bauform – die komplette Technik entweder direkt im Hörkanal oder zumindest in der Ohrmuschel. Wie bei den Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten wird der Schall in der entsprechenden Frequenz verarbeitet, verstärkt und an das Innenohr – also in den Gehörgang – weiter geleitet. Bei In-dem-Ohr-Hörgeräten wird dabei die Funktion der Ohrmuschel mitgenutzt, wodurch der Schall natürlicher wird.

Die kompakte Bauweise von In-dem-Ohr-Hörgeräten macht es möglich, dass sich die gesamte Technik IM Ohr verbirgt – von außen sind sie kaum bis nicht zu sehen. Ein großer optischer Vorteil, der vor allen Menschen entgegen kommt, die sich mit einem Hinterm-Ohr-Hörgerät nicht so wirklich anfreunden können. Auch für Brillenträger kann ein Im-Ohr-Hörgerät die optimale Wahl sein: Der Platz hinter der Ohrmuschel wird nicht benötigt und kann so auch nicht unangenehm mit dem Brillenbügel kollidieren. Weiterer Vorteil: Das Tragen im Ohr verhindert auch das Verrutschen bei spontanen oder abrupten Bewegungen – optimal geeignet also für sportlich aktive Menschen.

Man unterscheidet bei IdO vier Bauformen: Das In-The-Ear-Modell (ITE), auch „Cochlea-Modell“, füllt die gesamte Ohrmuschel aus. Beim In-the-Canal-Hörsystem (ITC) bleibt die Ohrmuschel frei, weil es direkt im Gehörgang platziert wird. Weit in den Gehörgang eingeführt werden Gehörgangsgeräte (CIC = completely-in-the-canal). Und – auch auf den zweiten und dritten Blick – vollkommen unsichtbar sind die kleinsten Hörgeräte, die Invisible-In-the-Canal-Modelle (IIC): Sie verschwinden hinter der zweiten Krümmung des Gehörgangs.

In-dem-Ohr-Hörgeräte haben im Vergleich zu Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten einen etwas höheren Wartungsaufwand was Reinigung, Pflege und Batteriewechsel betrifft, und können auch nur bei ausreichend großem Gehörgang angepasst werden. Dezent und diskret wie sie aber nun mal sind, sind sie die absolut perfekte Wahl für Menschen mit leichtem bis mittlerem Hörverlust, die großen Wert auf Unauffälligkeit und extra hohen Tragekomfort legen.